Der Begriff „Nail Art“ zu Deutsch „Nageldesign“ hat sich mittlerweile gesellschaftlich etabliert und wird gemeinhin mit dem besonders aufwendigen und auffälligen Designen von Fingernägeln verbunden. Als Basis dienen meist künstliche Fingernägel aus Acryl oder Gel, die mit verschiedenen Utensilien individuell gestaltet werden.
Da sich allerdings die verwendeten Materialien ständig in einer Weiterentwicklung befinden, werden auch der Nail Art stets neue Möglichkeiten eröffnet. Die Gestaltungen werden immer kreativer und die Designer immer wagemutiger. So gibt es bereits Wettbewerbe auf diesem speziellen Gebiet, bei denen sich die Nagelkünstler miteinander messen können. Dazu gehören nicht nur Profis, sondern auch Hobbydesigner – jeder hat mal klein angefangen.
Steckt in jedem ein Nail-Artist?
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Dieser Leitsatz gilt natürlich auch bei der Nail Art. Das bedeutet, dass jeder kreative Geist auch grundsätzlich das Talent dazu hat.
Viel wichtiger ist es dagegen, auch das Handwerk des Nageldesign richtig zu beherrschen, damit man die Ideen vom Kopf aus auch auf den Fingernagel projizieren kann. Vor allem der Umgang mit Gel, ist für Anfänger nicht immer leicht und bedarf daher der Übung. Hierzu dienen insbesondere Übungsmaterialien wie Nailtrainer (Amazon).
Wer dann das Grundkonzept beherrscht, kann auch mit Pinsel, Stäbchen und Feile wesentlich sicherer umgehen. Eine ruhige Hand und Sinn für Ästhetik sind dabei natürlich von Vorteil. Jedoch gibt es auch zahlreiche verschiedene Hilfsmittel, die die Arbeit erleichtern können.
So sind etwa vorgefertigte Tattoos (Amazon) und Sticker (Amazon) erhältlich, die bereits die gewünschten Formen und Muster zeigen und nur noch auf dem Nagel befestigt werden müssen.
Hierbei liegt die Kunst dann viel mehr in der richtigen Anordnung, Gestaltung und Auswahl der Dekoration.
Farben, Schablonen, Steine & Co. – Das A und O des Nageldesign
Bei der Nail Art beschreibt der bekannte Spruch „Es gibt nichts, was es nicht gibt“ wohl am treffendsten die Marktsituation. Die Vielfalt an verschiedenen Utensilien und Gadgets ist schier grenzenlos.
Von recht einfach gehaltenen Nagelstickern oder –tattoos über die beliebten Fimos und Stamps (Amazon) bis hin zu Nagelpiercings und Overlays (Amazon) ist alles erhältlich. Das erweitert nicht nur die Möglichkeiten des Nageldesigners, sondern lässt auch Raum für Inspiration.
Besonders originell und individuell kann auch mit Farbgelen gestaltet werden. Das Auftragen mit den dünnen Nail-Art-Pinseln (Amazon) , ermöglicht präzises Arbeiten und eine feine Linienführung. So können ganze Bilder auf den Fingernägeln abgebildet werden.
Wer selbst nichts entwerfen kann oder will, findet auch ganz einfach kreative Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Nail Art im Internet.
Die Trends 2024: Fimos, Pastelltöne und Nagelfolien
Dieses Jahr liegt der Candy-Style schwer im Trend. Süße und weibliche Muster lassen sich besonders gut mit Pastell-Farbgelen in Verbindung mit Fimos oder Glitter in Szene setzen. Auch die Nail Art mit Overlays (Amazon) in Schleifenform erlebt wieder einen Aufschwung. Hierbei wird in der Regel nur ein Nagel mit den dreidimensionalen Formen verziert, während die anderen in dezenten Tönen gehalten werden.
Auch die etwas neuere Folien-Technik wird wieder ganz groß geschrieben, da sich damit viele Looks beeindruckend umsetzen lassen.
Mit dem Begriff „Nageldesign“ verbindet man heutzutage die aufwendige und künstlerisch beeindruckende Gestaltung von (meist künstlichen) Fingernägeln.
Hierbei kommen verschiedene Farbgele, Strass (Amazon) , Nageltattoos (Amazon) und viele andere Nail-Art-Utensilien (Amazon) zur Anwendung, die ständig durch neue Ideen weiterentwickelt werden. Doch der eigentliche Ursprung des Nageldesign ist weit weniger komplex und liegt bereits Jahrtausende zurück.
Ägypten als Wiege des Nageldesign
Über die Frage nach dem tatsächlichen Ursprung der Verschönerung und Bearbeitung von Fingernägeln, streiten sich die Gemüter. Überliefert wird, dass Cleopatra zur Zeit ihrer Herrschaft über Ägypten den ersten Kunstnagel aus modelliertem Porzellanpulver trug.
Zudem war es in der gehobenen ägyptischen Gesellschaft üblich, sich die Fingernägel mit einer Paste aus Henna einzufärben, wie es bereits die Inder etwa 3500 Jahre zuvor taten. Auch im China des 13. Jahrhunderts legte man Wert auf schöne Nägel.
Dort kam nicht nur Porzellanpulver zum Einsatz, sondern eine ganz neue Methode wurde entwickelt: Mit einem speziellen Kleber wurden feine Fasern Seide auf dem Naturnagel befestigt und dieser somit verstärkt. Dieses Verfahren findet sogar vereinzelt heute noch mit Fiberglasfasern Anwendung. Ganz im Sinne des Nageldesign waren auch Verzierungen mit Blattgold oder Metallfragmenten beliebt.
Der Durchbruch gelingt mit dem Nagellack
Der Durchbruch des Nageldesign begann mit der Einführung des Nagellacks auf dem internationalen Markt, der die Verschönerung von Fingernägeln für jedermann erreichbar und erschwinglich machte. Zunächst waren es hier noch Lacke aus der Automobilindustrie, die man durch das Auftragen auf den Fingernagel quasi zweckentfremdete.
Da die Haltbarkeit dieser allerdings stark zu wünschen übrig ließ, musste die Kosmetikindustrie sich etwas einfallen lassen, um den Trend für sich nutzen zu können. Dies gelang dem Unternehmen Revlon 1932 mit einem länger haltenden und farbschönen Nagellack.
Da danach auch die beliebtesten Hollywood-Sternchen in Filmen und auf Plakaten mit bunten Nägeln in Szene gesetzt wurden, war der Trend des Nageldesign nicht mehr aufzuhalten.
Die Geburtsstunde des ersten Kunstnagels
Mitte der 1930er Jahre machte sich der amerikanische Zahnarzt Maxwell Lappe Gedanken um seine Patienten, die an pathologischer Onychophagie (Fingernägel kauen) litten. Auch ihnen wollte er ein gepflegtes und schönes Nagelbild ermöglichen. So entwickelte er mithilfe zahnmedizinischer Kunststoffe und Acryl den ersten künstlichen Fingernagel zum Aufkleben und vertrieb das Produkt mit großem Erfolg unter dem Namen „Nu-Nails“.
Auf dieser Grundlage perfektionierten zahlreiche verschiedene Firmen den Kunststoff, machten ihn stabiler und haltbarer. Anfang der 80er-Jahre wurde schließlich das Gel-System entwickelt, bei dem ein UV-Gel (Amazon) schichtweise auf den Fingernagel aufgetragen und anschließend gehärtet wird.
So kam es letztendlich zur Verschmelzung von Kunst- und Naturnagel und dem Nageldesign wurden völlig neue kreative Möglichkeiten eröffnet.
Insgesamt kann das Nageldesign also auf eine lange und spannende Geschichte zurückblicken, in der die Fingernägel immer ein Zeichen für einen gehobenen Status und hohes Ansehen waren. So zeigte man im Altertum mit langen Nägeln, dass man für seinen Reichtum nicht körperlich arbeiten musste, während schöne Fingernägel heute symbolisch für ein gepflegtes Äußeres und Attraktivität stehen.
Pinsel-Set – Der richtige Nagelpinsel für jeden Arbeitsschritt
Ein Pinsel-Set ist wohl die richtige Anschaffung für den Start in das Nageldesign. Es beinhaltet regelmäßig Nagelpinsel in verschiedenen Größen und Formen, denn im Bereich der Nagelmodellage ist Pinsel nicht gleich Pinsel. So gibt es spezielle Formen für das Arbeiten mit Acrylpulver und andere für den perfekten Auftrag von UV-Gel. Wer sich also nicht sicher ist, welche Methode er künftig anwenden will, ist mit einem Pinsel-Set gleich besser beraten.
Zudem sind auch für die jeweiligen einzelnen Arbeitsschritte verschiedene Eigenschaften von Nöten: Ein breiter abgeflachter Pinsel eignet sich etwa besser zum Auftragen des Aufbaugels als ein zugespitzter Feinhaarpinsel, welcher eher der präzisen Linienführung bei Verzierungen zuzuordnen ist.
Auch sind die Geschmäcker verschieden was die Schwere und Form des Griffs angeht. Dieser sollte aber gerade für präzise Designs der Nail-Art gut in der Hand liegen.
Nail-Art-Pen – Für eine präzise Linienführung
Ein Nail-Art-Pen ist – wie der Name bereits vermuten lässt – eine Art Stift, der in seinem Tank mit Nagellack befüllt ist. Vom Aufbau her erinnert er an einen Fineliner oder Gelstift, bei dem die Tinte nur durch Lack ersetzt wurde. So lässt er sich auch führen wie ein ganz normaler Zeichenstift, wobei gleichmäßige Bewegungen eine saubere Linienführung gewährleisten.
Auch das Setzen von Akzenten und Punkten gelingt damit perfekt. Da die Lacke in der Regel schnelltrocknend sind, empfiehlt sich ein zügiges Arbeiten.
Einige Varianten der Nail-Art-Pens sind – wie häufig bei Filzstiften zu finden – mit zwei Seiten verschiedener Stärke ausgestattet. Während die dünne Komponente sozusagen als Fineliner dient, eignet sich die dickere Seite zur großflächigen Anwendung. Letztere ist mit einem Pinsel etwa so aufgebaut, wie ein ganz normaler Nagellack.
So kann ein Nail-Art-Pen auch bei mehreren verschiedenen Arbeitsschritten im Nageldesign Anwendung finden.
Nail-Art-Pinsel – für kunstvolle Designs
Bei der Nail Art geht es regelmäßig um präzise Linienführung, formgetreue Muster und Detailarbeit. Daher eignen sich die hierzu eigens hergestellten Nail-Art-Pinsel am besten zur Verwendung. Diese sind besonders dünn und laufen zu einer feinen Spitze aus. Stabiler Griff und zugespitzte Form ermöglichen eine besonders feine Linienzeichnung.
Die im Vergleich zu anderen Varianten geringere Menge an Pinselhaaren gewährleistet, dass nicht zu viel Farbe oder Gel auf einmal aufgenommen wird und so auf das Design tropft.
Grafikquellen:
losthompsons – Sailor Moon Nail Art (2) unter CC