Sind diese brüchig, verfärbt oder verformt? Reißen sie schnell ein oder sind besonders weich?
Hinzukommt die enorme Fülle an Produkten, die im Bereich der Nagelpflege angeboten wird. Bei Nagelölen, Nagelbutter, Härtungslacken, Cremes, Nagelhautschiebern, Klebern und Folien verliert man sehr schnell den Überblick.
Daher sollte man sich auf das Wesentliche besinnen und Probleme gezielt angehen. Insbesondere bei künstlichen Fingernägeln, die die Naturnägel auf verschiedene Arten beanspruchen, gilt es dem entgegenzuwirken und den Nägeln beim Aufbau zu helfen und Nährstoffe zuzuführen.
Wir wollen nachfolgend gezielt verschiedene Methoden der Nagelpflege ansprechen und Tipps für gesündere Nägel anhand bestimmter Problembeispiele geben. Weitere Tipps gibt es auch im Beitrag „schöne Nägel bekommen“. Hilfe bei Nagelpilz gibt es im Gastbeitrag zu Onycosolve. Voranzuschicken ist dabei jedoch, dass Nagelprobleme sehr verschiedene Ursachen haben können, sodass wir nachfolgend nur einige Vorschläge der Problemhandlung vorstellen können.
Weiche Fingernägel – Ursachen und was tun?
Weiche Fingernägel können verschiedene Ursachen haben, wovon dann auch die Variante an Nagelpflege abhängt.
Hauptursache ist in den meisten Fällen eine mangelnde Nährstoffzufuhr. Unter anderem braucht das Nagelwachstum Vitamin B, Vitamin C, Biotin, Folsäure, Cobalamin sowie Zink, Eisen und Magnesium.
Daher sollte man insbesondere auf eine gesunde Ernährung achten. Auch eine konkrete Vitaminzufuhr durch entsprechende Produkte kann hier helfen. Biotin ist dabei die wohl wichtigste Komponente, da es essentiell für die Bildung der Hornsubstanz Keratin ist.
Daneben können auch Hormonschwankungen zu weichen Fingernägeln führen. Das tritt insbesondere in der Schwangerschaft oder bei der natürlichen Hormonumstellung auf. Häufig handelt es sich dabei nur um einen temporären Effekt, der sich mit der Zeit wieder einpendelt.
Ist dies nicht der Fall, kann der Rat eines Arztes helfen. Insbesondere verschiedene Medikamente zur Behandlung anderer Krankheiten oder auch die Anti-Baby-Pille mischen sich in den Hormonhaushalt ein und müssen auf den Körper abgestimmt werden. Hier sollte man nach Alternativen Ausschau halten.
Eine weitere Ursache kann der häufige Kontakt mit Lösungs- oder Reinigungsmitteln sein, die den Nagel durch ihre chemische Zusammensetzung schädigen. Insbesondere beim Geschirrspülen oder Putzen lohnt sich daher das Tragen von Handschuhen und allgemein die Verwendung schonender Produkte.
Die entsprechende Nagelpflege sollte man mit Formaldehyd- (oder Formaldehydresin/-harz) haltigen Nagellacken oder Nagelhärtern unterstützen. Diese Stoffe machen die Nägel härter.
Zu häufig sollten diese jedoch ebenfalls zur Nagelpflege nicht verwendet werden, da sie die Sauerstoffzufuhr für den Nagel beeinträchtigen, die ebenfalls ein wichtiger Faktor für das Wachstum ist.
Zu harte oder dicke Fingernägel?
Selten hört man Beschwerden, dass die Fingernägel zu hart oder dick sind. In den meisten Fällen ist das schließlich auch wünschenswert und zu beneiden. Allerdings können auch zu harte Nägel zum Problem werden und insbesondere auch problematische Ursachen haben.
Grundsätzlich kann man harte Nägel durch entsprechende Produkte aus dem Bereich der Nagelpflege etwas flexibler machen. Dazu gehören insbesondere Nagelöle und Nagelcremes, die ins Nagelbett in regelmäßigen Abständen einmassiert werden sollten. Dabei sollte man Wert auf Produkte ohne unnötige Zusatzstoffe legen.
Auch Hausmittel wie Kokosöl haben ähnliche Effekte und finden sich in vielen Haushalten. Handbäder in entsprechenden Cremes oder auch in angewärmtem Olivenöl können wahre Wunder bewirken. Hier lohnt sich einfach Ausprobieren bei der Nagelpflege, da man im Prinzip nichts falsch machen kann und auch der Nagelhaut nebenbei etwas Gutes tut.
Eine weitere einfache Ursache zu harter Nägel ist meist auch die übermäßige Verwendung von Nagellacken mit härtenden Inhaltsstoffen oder der Griff zu qualitativ minderwertigen Produkten. Mit der Verwendung von Lacken ist meist auch die Verwendung von acetonhaltigen Nagellackentfernern verbunden, die die Nägel austrocknet und Fett für die nötige Flexibilität entzieht.
Ohne besondere Nagelpflege kann es in diesen Fällen bereits helfen mal eine gewisse Zeit auf die entsprechenden Produkte zu verzichten.
Brüchige Fingernägel – die richtige Nagelpflege machts‘
Brüchige Fingernägel hängen häufig mit zu weichen oder zu harten Fingernägeln zusammen, sodass auch an dieser Stelle das zuvor Gesagte beachtet werden sollte. Wer allerdings das Gefühl hat, seine Fingernägel seien normal in ihrem Härtegrad, seien aber dennoch brüchig, bei dem ist häufig die Verwendung falscher Produkte Ursache des Problems.
Zu den häufigsten Fehlern gehört etwa die Verwendung von harten Edelstahl- oder sonstigen Metallfeilen bei der Maniküre. Diese rauen die Struktur des Nagels zu sehr auf und bieten Angriffspunkte für jede noch so kleine Unebenheit. Hier empfiehlt sich die Verwendung von beispielsweise Glasfeilen, die wesentlich schonender sind.
Im Allgemeinen hilft aber auch hier der Griff zu einem (guten und hochwertigen) Nagelhärter.
Verformte Fingernägel
Verformte Fingernägel haben dagegen meist schwerwiegendere Ursachen, sodass wir an dieser Stelle bei größeren Verformungen eher den Gang zum Arzt empfehlen wollen. Wölbt sich der Fingernagel beispielsweise stark und kolbenförmig (sog. Uhrglasnagel) ist dies regelmäßig auf eine mangelnde Sauerstoffzufuhr zurückzuführen.
Das kann zwar einfach Ursachen haben wie zum Beispiel das Tragen von künstlichen Nägeln oder Nagelmodellagen, kann aber auch ein Hinweis auf eine tiefersitzende Krankheit wie zum Beispiel Herz- und Lungenerkrankungen oder sogar eine HIV-Infektion oder eine beginnende Leberzirrhose sein, da diese sich regelmäßig auch auf den Sauerstoffhaushalt des Körpers auswirken.
Umgekehrt, wenn sich das Nagelbett nach innen senkt oder die Ränder nach oben wölben (sog. Löffelnagel) können extreme Mangelerscheinungen Ursache sein. Insbesondere extremer Eisenmangel kann zu diesen gehören.
Bei lediglich geringen Ausprägungen der Verformung, kann man zur Nagelpflege mit Ölen, Cremes und regelmäßiger Maniküre greifen, um die Nägel flexibler zu machen. Erhebliche Verformungen sollte man aber mit dem Arzt des Vertrauens abklären.